Siebensterngasse 42
1070 Wien

Über Kosmos

Veranstaltungen

Presse

Vermietung

Archiv

Links

 

Fuga
von Suzanne van Lohuizen Theater

Besetzung
Brenda: Sabine Herget
Lieb, die Margot ist, die Freddie ist, die Alessandra, die Cathérine ist: Kerstin Slawek
Die Kleine: Leila Müller

Inszenierung: Leo Krischke
Regieassistenz: Renate Vavera
Ausstattung: Sofia Mazzoni
Maske: Andrée Lauterbour
Dramaturgische Mitarbeit: Arrigo Wunschheim
Musik: J. S. Bach
Produktionsleitung: Renate Vavera

Übersetzung aus dem Niederländischen von Jochen Neuhaus
Aufführungsrechte: Verlag der Autoren Frankfurt am Main

Fuga - drei Frauen suchen sich selbst
Fuga - drei Frauen verlieren sich selbst
Fuga - drei Frauen entkommen sich selbst - nicht

Mit ihrem Stück Fuga entführt die niederländische Autorin Suzanne van Lohuizen den Zuschauer in die Innenwelt dreier schicksalhaft verbundener Frauen. Drei Schwestern - oder sind sie das nicht? - begegnen einander an einem abgeschlossenen Ort der Ausweglosigkeit. Brenda, die Älteste versucht aus dieser Welt auszubrechen, sie versucht die Flucht aus der Beengung. Lieb, die Margot ist, die Freddie ist, die... will diese Flucht verhindern und die Ältere zum Bleiben zwingen. Angetrieben von der Kleinen, der Jüngsten der drei Frauen, beginnen die beiden Frauen einen Kampf um ihre gemeinsame Vergangenheit, einen Kampf um ihre Verstrickung zu führen, einen Kampf um ihre Selbstbehauptung, doch der Kampf ist von Anbeginn vergebens. Ein Entkommen ist nicht möglich. Fuga erzählt auf der einen Seite die Geschichte von drei Schwester, die, angesichts des nahen Abschieds auf unterschiedliche Weise ihre gemeinsamen Kindheitserinnerung (ein letztes Mal) Revue passieren lassen: Den von Stimmen erfüllten Garten vor dem Haus, die gehörten Geschichten, die Männer, denen man begegnet war, den Tod der Mutter. Auf der anderen Seite könnte es aber auch – schlichter und zugleich komplexer – einfach nur die Geschichte einer erwachsenden/erwachenden Frau sein, die sich auf die Suche nach dem eigenen Ich begibt und dabei von vielen Dingen Abschied für immer nimmt, auf die vielerlei Gestalten trifft, die sie einmal war oder sein wird, denen sie begegnen durfte oder noch begegnen wird.
Regisseur Leo Krischke geht es in seiner Inszenierung um die Schnittstellen zwischen Traum und Wirklichkeit, zwischen Innen- und Außenwelt. Die drei Frauen erscheinen in seiner Interpretation weniger als drei Schwestern, sondern vielmehr als drei Abspaltungen einer einzigen Persönlichkeit. Eine Persönlichkeit, die den Versuch unternimmt aus sich selbst auszubrechen, die sich aufspaltet und wieder zusammenfügt und sich selbst doch nie entkommen kann. Psychotische Zustände wie Autismus, Schizophrenie und MPS (multiple Persönlichkeit) prägen die Figuren, führen sie an Grenzen und oft auch über diese hinaus. Bin ich Ich oder bin ich eine andere? Ein zärtliches Spiel mit Assoziationen einer realen Welt, erzählt es von Verlust und Liebe, von Ängsten und Sehnsüchten und von der Suche nach einer Möglichkeit des Überlebens in einer ersterbenden und vereisenden Welt. Die Inszenierung erzählt über die Angst, die man hat, wenn man Ich ist – und wenn man es nicht (mehr) ist, wenn man s/ich sucht, und jemand anderen findet, wenn man heute geht und morgen noch immer da ist – wenn man bleibt, wo man immer war, obwohl man ständig auf der "Flucht" scheint... Die Reduktion der äußeren Form, das Spiel mit Dynamik und Klangfarben, Bewegung und Stillstand, unterstützt durch eine gläserne Lichtregie und die kristallene Musik Johann Sebastian Bachs prägt die Inszenierung und entführt in die seelischen Abgründe dieser drei rätselhaften Frauen wie unter einem Brennglas, schön und grausam, zart und schmerzvoll zugleich.
Suzanne van Lohuizen wurde 1953 in Delft geboren, studierte an der Arnhemse Toneelschool und arbeitet seit 1974 als Regisseurin, Schauspielerin und Autorin. Von 1985-1991 unterrichtete sie dramatische Kunst in Arnheim. Suzanne van Lohuizen gehört zur Zeit zu den bedeutendsten zeitgenössischen Dramatikerinnen der Niederlande mit Schwerpunkt auf Kinder- und Jugendstücken. Für Das Haus meines Lebens und Wer hat meinen kleinen Jungen gesehen erhielt sie als erste Kinder- und Jugenddramatikerin 1992 den Großen Flämischen Dramatikerpreis, für Fuga (Flucht) den Großen Niederländischen Dramatikerpreis. Daneben wurde sie u.a. mit ihren zahlreichen ebenso behutsam sozialkritischen, dramaturgisch hervorragend gebauten und didaktisch wertvollen Kinder- und Jugendstücken international bekannt, darunter Che Guevara, Drei alte Männer wollten nicht sterben, Die Geschichte von Rama, Haltestelle Irgendwo, Der Junge im Bus, Das Pferd in der Nacht, Rattenkind, Rosen für Madeleine, Was ist los mit Daniel Duñioz. Mit Dossier: Ronald Akkerman gelang der Dramatikerin eine einfühlsame Arbeit über das langsame Sterben eines Aidskranken und dessen berührende Annäherung an seine Pflegerin. Zu ihren letzten Arbeiten gehören Sloos (Premiere 2002 am Bellevue Lunchtheater) sowie Baron, Bonni und Jolicoeur (Amsterdamer Uraufführung im März 2003), das eine Episode niederländischer, lange Zeit verdrängter Kolonialgeschichte über drei Sklaven auf der Insel Surinam aufgreift.

Family Reunion
Outside in the street I hear
A car door slam; voices coming near;
Incoherent scraps of talk
And high heels clicking up the walk;
The doorbell rends the noonday heat
With copper claws;
A second's pause.
The dull drums of my pulses beat
Against a silence wearing thin.
The door now opens from within.
Oh, hear the clash of people meeting ---
The laughter and the screams of greeting:
[...]
Like a diver on a lofty spar of land
Atop the flight of stairs I stand.
A whirlpool leers at me,
I cast off my identity
And make the fatal plunge.
(Silvia Plath)
 


Termin(e)
  • Di,  02.03.2004   20:30
  • Mi,  03.03.2004   20:30
  • Do,  04.03.2004   20:30
  • Fr,  05.03.2004   20:30
  • Di,  09.03.2004   20:30
  • Mi,  10.03.2004   20:30
  • Do,  11.03.2004   20:30
  • Fr,  12.03.2004   20:30
  • Sa,  13.03.2004   20:30
    VeranstalterIn
  • ensemble adhoc in Koproduktion mit dem KosmosTheater
    Preis
  • € 14 / erm. € 10(Ermäßigung für SchülerInnen, StudentInnen, PensionistInnen, Zivis, Gruppen ab 10 Pers., /Ö1-Mitglieder, ÖKS 10% auf Normalpreis)


    Druckversion
    Termin an eineN FreundIn mailen

     

     



    t +43 (0)1 - 523 12 26 f - 16 email office@kosmostheater.at öffnungszeiten/kassa: ab 90 minuten vor vorstellungsbeginn sitemap | kontakt | impressum