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Koproduktion KosmosTheater Wien & Theater des Lachens Berlin:  Lina Wertmüller - LIEBE UND ANARCHIE
Theater

Deutsch von Frank Heibert; in der Fassung von Theater des Lachens Berlin/KosmosTheater Wien und mit der Musik von Nino Rota

Regie: Astrid Griesbach, Ausstattung: Stefanie Oberhoff, Musikalische Leitung: Winni Walgenbach, Dramaturgie: Andreas Poppe, Produktionsleitung: Verena Busche

Mit: Martin Bermoser, Markus Kofler, Agnieszka Salamon, Julia Schranz



Astrid Griesbach vom Theater des Lachens Berlin inszeniert marthalerisch entschleunigt und findet in der Tragikomödie mit dem sehenswerten Ensemble ... dichte Bilder und melancholische Pointen. FALTER 04/06


Verliebter Attentäter verschläft Attentat – der Fall Antonio S.

Der einfache Bauer Tunin macht sich aus dem Süden Italiens auf nach Rom, um den Duce zu töten. Seine Kontaktperson Salome ist Hure in einem Bordell und gewährt ihm dort bis zum Attentat Unterschlupf. Hier trifft er auf den Teufel in Form des Geheimpolizisten Spatoletti und er begegnet der Liebe: Tripolina. Seine Passion beginnt. Leben für die Liebe oder Sterben für die Ideale?

Vier Buffone, wilde Halbgötter der Theaterwelt, versammeln sich, um einander und uns ihre Geschichte von LIEBE UND ANARCHIE darzureichen. Sie verrücken Schein und Sein und drehen die Dinge solange, bis sie sichtbar werden...



"Anarchist, na ja - der Michele der war einer, ein richtiger Anarchist....wie der in dem Busch hing, wie ein totes Tier, den Mund voller Dreck, sogar da sah er noch aus wie ein König...aber ich, ich bin nur Antonio S....aber wenn ich Mussolini getötet habe, gehöre ich dazu!" (aus: Liebe und Anarchie)

Wenn Gott tot ist, dann hat der Mensch niemanden mehr, an dem er sich anlehnen kann. Der deutsche Philosoph Nietzsche muss das sehr schmerzhaft empfunden haben, als er den Tod des Schöpfers und Lenkers proklamierte. „Der Übermensch“ war seine Antwort auf diesen Verlust. Wenn der Mensch selbst zum Übermenschen wird, dann braucht man auch keinen Gott mehr... Götter gab es viele in der Geschichte - der Gott in unserer Geschichte ist ein Italiener namens Michele, der Gott der Anarchie. Dieser war gegen den Gott der Ordnung, einen Italiener namens Mussolini, angetreten. Mit einem Attentat wollte er den Gott der Ordnung für immer aus dem Weg schaffen. Doch der war schneller: seine Hohepriester, die Polizisten, konnten den Gott Michele töten...
Diese Geschichte werden wir nicht erzählen. Aber sie ist, wie die Schöpfungsgeschichte, in den Köpfen unserer Figuren präsent. Sie beeinflusst das Schicksal unserer Helden.

Wir erzählen die Geschichte einfacher Menschen, die damit leben müssen, dass sich das ewige Gleichgewicht zwischen Chaos und Ordnung hin zur Ordnung verschoben hat.
Tunin, unser Held, zieht aus dem Tod des Gottes der Anarchie einen Schluss, der ihn quasi zum Übermenschen machen wird: er will den Gott der Ordnung, der in Gestalt des Italieners Mussolini auf die Erde gekommen ist, töten. Wie ein rechter Übermensch will er das ganz allein tun, hat aber die Hilfe einiger Prostituierter, die böse Zungen als die Hohepriesterinnen der Anarchie bezeichnen könnten. Im Laufe unserer Geschichte stellen sie sich aber als die Hohepriesterinnen der Liebe heraus. Tunin, der Mensch, der gern ein Übermensch sein würde, verliebt sich. In einem Moment, an dem er es am wenigsten erwartet, wird er wieder auf seine Menschlichkeit geworfen. Seine Heldentat ist in Gefahr, eben weil er Mensch ist...
Daher heißt unsere Geschichte eben nicht Ordnung und Anarchie, sondern Liebe und Anarchie.


Er: "Warum hast du mich nicht geweckt? Verdammtes Flittchen, Verräterin..."
Sie: "Weil du dann um diese Zeit schon durchlöchert wärst wie ein Sieb."
Er: "Aber so... so bin ich schlimmer als tot... mich einzunisten wie eine Made, mich im Bett von Nutten herumwälzen, Nutten, Nutten und ich, was soll ich jetzt machen, ich bring mich um, ja ich bring mich um..." (aus: Liebe und Anarchie)


LINA WERTMÜLLER
vielfach ausgezeichnete Autorin und Theater-/Filmregisseurin, begann ihre Karriere als Schauspielerin. 1962 holte sie Fellini für die Dreharbeiten zu „8 ½“ als Regieassistentin. Ihr erster Film „Die Basilisken“ entstand 1963, zahlreiche Drehbücher und Filme folgten, u.a. der für 4 Oscars nominierte Film „Sieben Schönheiten“.

ASTRID GRIESBACH
Studium der Germanistik und Slawistik in Erfurt (1977-79) sowie Studium an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“, Berlin (1980-83 Puppenspiel, 1988-92 Regie). Nach Engagements als Puppenspielerin (u.a. Bühnen der Stadt Gera), Hospitanzen und Workshops bei Frank Castorf, Heiner Müller und Benno Besson inszenierte sie u.a. in Stuttgart, Berlin, Dresden, Potsdam, Heilbronn und Gera.
Ab 1992 künstlerische Leiterin des „Kleinen Theaters“ Frankfurt/Oder, Mitbegründerin des daraus entstandenen „Theater des Lachens“. Seit 1999 künstlerische Leiterin des „Theater des Lachens Berlin“. 2001-2003 Künstlerische Direktorin des Theaters Wismar. Seit 2002 Mitglied des Theaterbeirats im „Kleist-Forum-Frankfurt“.

Astrid Griesbachs Inszenierungen waren beim "Impulse" Festival, zur "Euroscene", zu "Unidram" eingeladen. 2005 war ihre Inszenierung von "Troilus und Cressida“ nach W. Shakespeare zu Gast im KosmosTheater. Zur Zeit ist sie mit Arbeiten auf dem Festival "La Strada" Graz und innerhalb der Ruhrtriennale auf dem Festival "Fidena" vertreten.



Aufführungsrechte: ROWOHLT VERLAG GMBH - Theater Verlag


Theater des Lachens Berlin: Gefördert von der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur und dem Fonds Darstellende Künste e.V.
 


© by Bettina Frenzel

Termin(e)
  • Mi,  27.09.2006   20:30
  • Do,  28.09.2006   20:30
  • Fr,  29.09.2006   20:30
  • Sa,  30.09.2006   20:30
  • Mi,  04.10.2006   20:30
  • Do,  05.10.2006   20:30
  • Fr,  06.10.2006   20:30
  • Sa,  07.10.2006   20:30
  • Mi,  11.10.2006   20:30
  • Do,  12.10.2006   20:30
  • Fr,  13.10.2006   20:30
  • Sa,  14.10.2006   20:30
    Preis
  • EUR 15,- / erm. 13,- / Ö1-Card 13,50


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