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KosmosTheater, in Kooperation mit Verein Impulsein:  Lina Loos, Wie man wird was man ist
Theater

Regie: Beate Göbel | Bühnenbild: Gabriele Heidecker | Musik: Marcelo Cardoso Gama, Eva Königer | Kostüme: Renée Brem, Maria Pointner | Dramaturgie: Petra Unger

Biografische Aufstellungsarbeit: Andrea Poppinger | Video: Helmut Prochart, Laurent Ziegler | Assistenz: Yvonne Czermak | Hospitanz: Julia Ostwald

Mit: Monika Pallua, Christoph Prückner, Thomas Stolzeti, Isabella Wolf & den Frauen der Justizanstalt Favoriten



„Man muss nur den Mut haben, alles auf die Spitze zu treiben! Wer ausweicht, weicht sich selbst aus, und wer sich selbst ausweicht, der findet sich nicht.“
LINA LOOS


Lina Loos (1882-1950) war Schauspielerin, Feuilletonistin und Schriftstellerin. Sie heiratete den Architekten Adolf Loos, der seine junge Ehefrau nach seinen Vorstellungen zu formen suchte.
Ihre anfängliche Anpassung an eine Gesellschaft voller Korsetts, Zwänge und Zumutungen mündet bald in radikaler Selbstbefreiung und sie lässt die Enge gesellschaftlicher Normvorstellungen hinter sich.
Lina Loos verarbeitete Jahre später die männlichen Zurichtungsversuche in WIE MAN WIRD WAS MAN IST.
Inhaftierte Frauen der Justizanstalt Favoriten arbeiten parallel am Stück und bringen ihre spezifische Sicht auf reale wie imaginierte Grenzen ein.

www.impulsein.at


*********** Im Foyer: ***********
WIR_HIER, Frauenkunst unter Strafe
Dokumentation der vierjährigen Theaterarbeit der geschlossenen Frauenabteilung, Künstlerische Leitung: Beate Göbel
www.wirhier.at

Vernissage: 08.März | 18:30 Uhr
Ausstellung bis 17.03., außer So/Mo, geöffnet ab 19:00 Uhr
EINTRITT FREI

siehe auch Ausstellungen

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"Wer ausweicht, weicht sich selbst aus..."

Es gibt verschiedene Formen, Frauen abzuwerten und sie zu entmündigen. Eine besonders subtile und zugleich paradoxe Form ist es, eine Frau so zu verherrlichen, (...) dass sie als reale Person hinter der männlichen Phantasie verschwindet. Adolf Loos, vielgerühmter Architekt der Moderne um 1900, beherrscht diese Art der Ignoranz besonders gut, wie die Briefe an seine erste Frau Lina zeigen. Er schreibt: "Du bist die Welt, der Kosmos, das Universum, eingezwängt in einen kleinen Frauenleib! (...) und knie, knie, knie vor dir im Staube: Gebenedeiteste."
Als Lina Loos jedoch darauf besteht, ihre Ausbildung als Schauspielerin beenden zu wollen, schreibt der Ehemann in einem anderen Ton: "Ja ist denn Mädi nicht mehr meine Frau?" Lina Loos bleibt nicht lange "Architektensgattin". Sehr bald nach ihrer Hochzeit 1902 mit dem zwölf Jahre älteren Adolf Loos, beginnt sie eine leidenschaftliche Liebesaffäre mit dem jüngsten Sohn der Frauenrechtlerin Marie Lang. Heinz Lang begeht wenig später Selbstmord, als Lina sich entgegen ihrer Vereinbarung nicht von ihrem Mann trennt. Lina trennt sich anschließend doch von Adolf Loos. Dieser äußert sich dazu gegenüber Peter Altenberg: "Demütigt sie, werft sie hinaus, verbannt sie vom Stammtische, damit sie sich von Allen, Allen verlassen wisse."
Um der gesellschaftlichen Ächtung zu entkommen, verbringt Lina Loos kurze Zeit in den Vereinigten Staaten, kehrt aber bald nach Wien zurück. Als Schauspielerin vor allem bei Rudolf Beer, Theaterdirektor in Wien, feiert sie zahlreiche Erfolge, jedoch meist in Nebenrollen, denn: "Ich leide an Lampenfieber, und zwar in einem solchen Maß, dass die Angst vor dem Spielen, die Lust am Ruhm stark überwiegt".
Lina Loos schreibt Essays für verschiedene Zeitungen und veröffentlicht auf Drängen ihrer Freundinnen und Freunde Bücher, die ein liebevolles Bild der damaligen Theater- und Caféhausszene zeichnen. Während des zweiten Weltkrieges verliert Lina Loos nicht nur ihre Anstellungen am Theater, sondern auch viele jener Menschen, die ihr sehr nahe stehen. (...) Nach dem Krieg engagiert sie sich zunehmend politisch, überzeugt von einer moskautreuen, kommunistischen Idee. Sie schreibt u.a. für die Frauenzeitschrift der Kommunistischen Partei Österreichs "Stimme der Frau". Im "Bund demokratischer Frauen" übernimmt sie zusammen mit Margarete Schütte-Lihotzky den Vorsitz und ist im 1949 gegründeten Friedensrat aktiv. (...)

aus: Petra Unger, Wiener Spaziergänge, Wien: Metro Verlag, 2006
 


© by Bettina Frenzel

Termin(e)
  • Do,  08.03.2007   20:30
  • Fr,  09.03.2007   20:30
  • Sa,  10.03.2007   20:30
  • Di,  13.03.2007   20:30
  • Mi,  14.03.2007   20:30
  • Do,  15.03.2007   20:30
  • Fr,  16.03.2007   20:30
  • Sa,  17.03.2007   20:30
    Preis
  • EUR 15,- | erm. EUR 13,- | Ö1-Card EUR 13,50
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