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Eigenproduktion:  Die Kraft einer Hölle
Performance für eine Tänzerin und eine Schauspielerin Performance

nach dem Roman DIE PASSION NACH G.H. von Clarice Lispector
Für die Bühne bearbeitet von Evelyn Fuchs

Schauspiel: Alexandra Sommerfeld
Butohtanz/Kostüm: Natascha Wöss

Regie/Raum: Evelyn Fuchs | Dramaturgie: Andreas Hutter
Szenographische Mitarbeit: Gudrun Lenk-Wane | Video: Ulrich Kaufmann | Sound: Otto Pölzl



„Ich setzte den Fuß in die Luft und betrat das Paradies oder die Hölle: den Mittelpunkt.“


Eine Frau unter Schock. In einer völlig unkontrollierten Anwandlung hat sie etwas getan, was den schauderhaften Moment allergrößten Ekels bedeutet: Sie hat eine Kakerlake in den Mund genommen.
Die Zeit steht still, der Moment explodiert: Ekel, Erziehung, Moral, Kultur, schön und hässlich, natürlich und schädlich verlieren ihre bestimmende Kraft. Alle Grenzen fallen und in einem Augenblick höchster Intensität erlebt die Frau die größte Gefährdung ihrer selbst, aber auch die tiefste Einheit mit sich selbst.

In ihrem von der Kritik hoch gelobten Roman „Die Passion nach G.H.“ beschreibt Clarice Lispector Gedankengänge einer Frau, die darum ringt, ihre eigene Wahrheit jenseits angelernter Rollen und anerzogener Grenzen zu leben.
Die imaginäre Auseinandersetzung der Protagonistin mit dem Insekt als symbolisches Gegenüber gilt heute in ihrer literarischen Qualität als einzigartig für weibliches Schreiben und wurde mit dem epochemachenden inneren Monolog der Molly Bloom in James Joyce’s „Ulysses“ verglichen.

Clarice Lispector (1920-1977)
Die brasilianische Autorin, Tochter russisch-jüdischer Immigranten, galt schon zu Lebzeiten als rätselhafte Ausnahmeerscheinung im Literaturbetrieb, da sie radikal subjektiv ihre ganze Aufmerksamkeit der Erforschung innerer Wirklichkeiten widmete.

Anders als im angelsächsischen Raum, wo Lispector hauptsächlich im Zusammenhang mit Virgina Woolf und ihrer genuin feministischen Gesellschaftskritik gesehen wurde, geht die deutschsprachige Rezeption vor allem auf die Auseinandersetzung französischer PhilosophInnen und AutorInnen mit deren Werk zurück. Hier allen voran auf die Dichter-Philosophin, Sprachkritikerin und langjährige Denk- und Gesprächspartnerin Jacques Derridas Hélène Cixous.


Mit diesem Text setzt Evelyn Fuchs in ihrer dritten Inszenierung für das KosmosTheater ihre Theaterarbeit im Spannungsfeld zwischen gesellschaftlichen Zwängen und der Suche nach selbstbestimmtem individuellen Lebensraum fort.
 


© by Bettina Frenzel

Termin(e)
  • Di,  04.03.2008   20:30
  • Mi,  05.03.2008   20:30
  • Do,  06.03.2008   20:30
  • Fr,  07.03.2008   20:30
  • Sa,  08.03.2008   20:30
  • Mi,  12.03.2008   20:30
  • Do,  13.03.2008   20:30
  • Fr,  14.03.2008   20:30
  • Sa,  15.03.2008   20:30
    Preis
  • EUR 16,- | erm. 13,- | KosmosEuro 1,-


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